Samstag, 23. Juli 2005
Die Geschichten des eigenen Lebens wie in einem gefundenen Tagebuch, unverbunden mit Gefühlen, mit Sinn. Emotionen nur dokumentiert, kein Nachfühlen, Wiederempfinden, nur die bloßen Worte ihrer Beschreibung. Das bleibt seltsam zusammenhangslos. Man liest, probiert verschiedene Deutungsmuster, Interpretationen aus, legt sie über die Fragmente, versucht, eine Linie zu finden, die sie mit der Gegenwart, dem evidenten Dasein verbinden, hoffend auf Erklärungen. Manches wirkt dabei plausibel, anderes weniger, immer bleiben mehrere Möglichkeiten, damit Fremdheit. Authentizität stellt sich nicht ein.
Das könnte eine unglaubliche Freiheit bedeuten, Entscheidungen zu treffen, sich immer neu zu finden, besser: zu erfinden, wenn da nicht doch Bedingtheiten im Jetzt spürbar wären, verdeckte Verbindungen, Wirksamkeiten. Dann wird die Dichotomie zur Verzweiflung. Dann werden Entscheidungen zunehmend unmöglich, wird der Zweifel konstitutiv, wird man anfällig für jede Beeinflussung, und das Schwanken zur Lebensform.

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7610 Tage Identitätsverlust
Letzter Eintrag: 2006.11.13, 00:48

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